0597 - Das letzte Asyl by Unbekannt

0597 - Das letzte Asyl by Unbekannt

Autor:Unbekannt [Unbekannt]
Format: epub
veröffentlicht: 2010-01-09T09:23:12+00:00


9.

Sowohl auf der MOSTONOW als auch auf dem Flottentender wurde die Flugpause nicht nur für die Standortbestimmung und Kurskorrekturen, sondern auch für die Behebung der aufgetretenen Schäden genützt.

Die Reparaturarbeiten waren oft mit großer Schwierigkeiten verbunden, weil trotz der relativen Stabilität der Schutzschirme immer noch Fremdenergien durchschlugen und auf die 5-D-Geräte übergriffen. Dabei wurden allein auf der DINO-386 vier Reparaturroboter zerstört, und zwei Männer des technischen Stabes erlitten Verbrennungen beim Auswechseln von Hochenergieleitern.

Auf der MOSTONOW waren gar dreizehn Verletzte zu beklagen, während der Ausfall von einem halben Dutzend Reparaturroboter verzeichnet wurde. Doch zum Glück waren die Verletzungen durchwegs leichter Natur.

Kamen beide Flugkörper, insgesamt betrachtet, angesichts der tobenden Gewalten auch glimpflich davon, so herrschte auf der DINO-386 dennoch eine gedrückte Stimmung. Außer den beiden Technikern, die bei den Reparaturarbeiten Verletzungen erlitten hatten, mußte auch der Emotionaut in die Krankenstation eingeliefert werden. Er hatte durch rückschlagende 5-D-Stauenergien einen geistigen Schock erlitten, und es war noch nicht abzusehen, wann er soweit wiederhergestellt war, daß er seinen Platz unter der SERT-Haube einnehmen konnte. Bis dahin mußten Oberst Matunari und seine Crew ohne ihn auskommen.

Aber abgesehen davon, war man auf der DINO-386 ebenso zuversichtlich wie auf der MOSTONOW.

„Wir befinden uns noch immer genau auf Kurs und haben bereits mehr als vier Fünftel der Gesamtstrecke hinter uns gebracht", stellte Oberst Spitzer über Hyperkom zufrieden fest.

„Ja, aber die letzten sechstausend Lichtjahre werden die schwersten sein", gab Oberst Matunari zu bedenken. „Einen Großteil meiner Mannschaft hat der Improtonengesang nervlich zerrüttet."

„Sie werden sich noch daran gewöhnen, das behauptet wenigstens unser Bordarzt", meinte Oberst Spitzer. „Außerdem hat der Gravitationssturm abgenommen, und es ist zu erwarten, daß er weiterhin abflaut. Vielleicht verstummt der Gesang der Improtonen, noch bevor wir unser Ziel erreicht haben. Übrigens, es war eine einmalige Leistung, wie Sie Ihren Flottentender aus dem Bereich des blauen Überriesen brachten, Oberst Matunari."

Matunari räusperte sich und sagte dann: „Das war nicht mein Verdienst. Ich war ausgefallen, so daß Roi Danton die Steuerung übernehmen mußte."

„Oh", machte Oberst Spitzer. Bevor er etwas hinzufügen konnte, mischte sich Roi Danton ins Gespräch.

„Ich habe eine abgeschlossene Ausbildung als Kosmonaut hinter mir", sagte er. „Und wenn Sie in den Geschichtsbüchern beim Kapitel über die Freifahrer nachschlagen, werden Sie erfahren, daß ich schon vor tausend Jahren noch ganz andere kosmonautische Kunststücke vollbrachte."

Oberst Matunari verzog das Gesicht, als hätte ihm Dantons Worte Schmerzen verursacht. Oberst Spitzer lachte nur.

„Wenn unsere beiden Schiffe startklar sind, dann sollten wir die nächste Linearetappe in Angriff nehmen", wechselte Danton schnell das Thema, um sich bei Oberst Matunari nicht noch unbeliebter zu machen. Es störte ihn nicht mehr, daß der Kommandant des Flottentenders ihn nicht besonders leiden konnte, weil er erkannt hatte, daß das ihre Zusammenarbeit nicht beeinträchtigte. Es bereitete ihm gelegentlich sogar Spaß, Matunari zu reizen, aber er wollte das nicht auf die Spitze treiben.

Er fügte noch hinzu: „Ich schlage vor, daß wir vorerst eine Linearetappe über tausend Lichtjahre versuchen."

„Das müßte gehen", meinte Oberst Matunari.

Oberst Spitzer nickte vom Bildschirm.

„Wenn der Gravitationssturm nicht zunimmt, müßten wir eine Etappe über tausend Lichtjahre schaffen können, ohne vom Kurs abzukommen."



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